Nach Gesprächen mit Branchenvertretern hat sich 656 Editions, Veranstalter der CTCO, vor dem aktuellen Hintergrund dazu entschieden, die erste Ausgabe der CTCO Deutschland abzusagen. „Obwohl sich bereits viele namhafte Aussteller für die Fachmesse engagiert haben, bleiben viele Marktakteure zögerlich und vor allem große Unternehmen werden auch 2022 weniger oder gar nicht auf Messen ausstellen“, so die Organisatoren in einer offiziellen Mitteilung.

„Unter den derzeitigen Bedingungen sind wir der Meinung, dass wir die Ziele, die wir uns für eine erste CTCO-Edition in Deutschland gesetzt haben, nicht erreichen können, und wir wollen die Investitionen unserer Kunden nicht gefährden. Daher halten wir es für besser, die Veranstaltung abzusagen“, erklärte Pierre Mirlit, Geschäftsführer von 656 Editions, die Entscheidung, die für den 11. bis 13. Januar geplante CTCO Germany 2022 abzusagen. „Natürlich hätten wir eine Messe auch mit weniger Ausstellern durchführen können. Aber wir hätten riskiert, unser ursprüngliches Versprechen – ein leistungsstarkes Produkt anzubieten, das den Herausforderungen unserer Kunden gerecht wird: Geschäfte unter den bestmöglichen Bedingungen zu machen – nicht halten zu können. Unsere Aussteller hätten vielleicht nicht den kurzfristigen Return on Investment erzielt, den sie jetzt dringend benötigen. Dieses Risiko einzugehen, können und wollen wir gegenüber unseren Ausstellern nicht verantworten. Wir wollen gegenüber unseren Kunden ehrlich, glaubwürdig und vertrauenswürdig bleiben.“

Im Ausland sei das Messegeschäft schon seit längerem – mit Schutz- und Hygienekonzept – wieder angelaufen, so auch in Frankreich und Spanien. „Die Premium Sourcing, die wir gerade erst im September 2021 in Paris organisiert haben, erreichte die gleichen Aussteller- und Besucherzahlen wie vor der Covid-Pause“, erklärte Anne Sizaret, Projektleiterin der Messen Premium Sourcing und CTCO Lyon. Der Messe-Neustart in Deutschland hingegen scheine zögerlich. Viele Rahmenbedingungen seien noch unklar und oftmals auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Darüber hinaus sei das Wiederaufflammen der Pandemie in Deutschland, sowie der Beschluss neuer Einschränkungen (18. November 2022) in Deutschland "nicht vielversprechend, was die Durchführung einer neuen Veranstaltung in Deutschland gleich zu Beginn des Jahres betrifft".
„Bereits der Werbeartikelsektor hat schwere wirtschaftliche Einbußen durch die Pandemie in Kauf nehmen müssen. Marketing- und vor allem Messeinvestitionen werden momentan genau überlegt und abgewogen. Und für viele ist die Planungssicherheit von physischen Veranstaltungen vor dem aktuellen Kontext immer noch nicht eindeutig gegeben. Deshalb nehmen besonders große Firmen gleich gar nicht an Messen teil, denn sie brauchen 4 bis 6 Monate Vorlaufzeit für die Standplanung und -organisation. Das verunsichert wiederum viele andere Unternehmen, die dann Entscheidungen – oftmals sogar für traditionell gesetzte Messeteilnahmen – so lange wie möglich hinausschieben“, so Mirlit.
Das Fehlen einiger großer Namen und das abwartende und beobachtende Verhalten vieler Akteure erschwerten die Messe-Planungen auch für den Veranstalter, bestätigte Thomas Grenot, Vertriebsleiter der CTCO Deutschland. Hinzu kämen auch indirekte Probleme der Pandemie: „Lieferengpässe oder Preissteigerungen für Rohmaterialien oder Logistikprobleme haben die haptische Werbewirtschaft vor neue Prioritäten gestellt, die sie zuerst lösen müssen“, berichtete Grenot aus seinen Kundengesprächen.
Die Absage der CTCO Deutschland sei seitens der angemeldeten Aussteller auf volles Verständnis gestoßen, da durch die frühe Entscheidung allen Marktteilnehmern Planungssicherheit und Risikominimierung geboten werde. „Wir halten es nun für unerlässlich zu beobachten, wie sich die Situation Anfang des Jahres 2022 in Deutschland entwickelt. Wir hoffen, dass die beschlossenen Maßnahmen gegen das Wiederaufflammen der Epidemie in Europa wirkungsvoll sein werden. Wir freuen uns darauf, dem deutschen Markt unseren Messeansatz und unser Messekonzept anzubieten, sobald uns das möglich sein wird, immer mit dem Ziel vor Augen, die Wiederbelebung der Werbeartikel- und Werbetextilbranche begleiten zu wollen, und eine Veranstaltung anzubieten, die den Erwartungen der Akteure in Bezug auf Effizienz und Return on Investment besser entspricht", so Thomas Grenot abschließend. (TVP/AF)

http://656editions.com