Aus alten PETFlaschen oder aus Meeresplastik neue Kleider machen, das ist ein Weg in der Bekleidungsindustrie, der von immer mehr Unternehmen beschritten wird. Das Ziel ist es, wertvolle Ressourcen wiederzuverwerten und damit gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Mit dem Global Recycled Standard (GRS) sowie dem Recycled Claim Standard (RCS) kann dieser Einsatz von Recyclingmaterialien zertifiziert und belegt werden.

Der GRS wurde ursprünglich 2008 von der Control Union Certifications entwickelt. Drei Jahre später übernahm die internationale Organisation Textile Exchange die Verantwortung für den Standard. Der GRS ist eigenen Angaben zufolge ein internationaler, freiwilliger und vollwertiger Produktstandard, der Anforderungen an die unabhängige Zertifizierung von Recyclingmaterialien, der Produktkette, von sozialen und umweltrelevanten Praktiken und chemischen Einschränkungen festschreibt. Dabei soll der Standard den Anforderungen von Unternehmen Rechnung tragen, die den Recyclinganteil ihrer (Fertig- und Zwischen-) Produkte überprüfen lassen sowie sicherstellen sollen, dass die sozialen, ökologischen und chemischen Vorschriften in der Produktion erfüllt werden. Ziel des GRS ist die Definition von Anforderungen an eine korrekte Spezifikation von verwendeten Substanzen und Materialien sowie an korrekte Arbeitsbedingungen. Ferner sollen ökologische und chemische Risiken minimiert werden. Unternehmen, deren Produkte bereits nach dem GRS zertifiziert sind, kommen aus der Baumwollverarbeitung, Spinn-, Web-, Strick-, Färbe-, Druck- und Nähindustrie.

Unterschied zwischen RCS und GRS

Textile Exchange als Standardgeber hat verschiedene Zertifizierungsstellen wie etwa Control Union, ICEA oder Intertek als Prüfinstitute für die Vergabe des Siegels beauftragt. Dadurch soll eine unabhängige Überprüfung der Produkte gewährleistet werden. Ferner werden die Rückverfolgbarkeit und die Kontrolle von Kontaminierungsr isiken durch eine Zertifizierung der Managementsysteme sichergestellt. Die beiden Standards RCS und GRS sind nach Angaben von Textile Exchange mehr oder weniger identisch, in einigen Punkten ist der GRS jedoch strenger. So muss der Mindestgehalt von recyceltem Polyester bei GRS zertifizierten Textilien mindestens 50 Prozent betragen, beim RCS wird lediglich die richtige Etikettierung des Anteils gefordert. Außerdem stellt der GRS zusätzliche Verarbeitungsanforderungen in sozialer, ökologischer und chemischer Hinsicht, die erfüllt werden müssen. textileexchange.org

Mehr lesen Sie in der aktuellen Ausgabe