(SRA) Azadi – Mode durch Mädchenpower: Ein deutsch-indisches Textilprojekt will jungen indischen Frauen, die aus der Zwangsprostitution befreit worden sind, zu einem gesicherten Einkommen verhelfen. Um den indischen Projektpartnern ein Startkapital in Höhe von 11.000 Euro bereitstellen zu können, werden nun über die Crowdfunding-Plattform „Ecocrowd“ Spenden und Beiträge gesammelt.

Mode für Freiheit!
Aus einem Traum aus Seide und Baumwolle der feinsten, nämlich natürlichen Art, und dem Willen, tatkräftig zu helfen, entwickelte sich eine einzigartige Geschäftsidee. Mit der Überzeugung, dass faire Handelswege in der Textilbranche möglich sind, hat das Unternehmen „FARCAP-faire Mode“ in Fürth mit Unterstützung der Modeschule in Nürnberg und der indischen Organisation „STOP“ (Stop Trafficking and Oppression of children and Women) ein völlig innovatives Geschäftsmodell gegründet: Azadi , der indische Begriff für Freiheit. Dahinter verbirgt sich schicke Mode mit westlichem Flair, die fair in Indien hergestellt wird.
FARCAP hat seit Januar 2015 den Status der Gemeinnützigkeit. Das Fürther Fachgeschäft bietet Kollektionen aus aller Welt, zum Beispiel aus Ghana, Mauritius, Bolivien und den Philippinen und verhilft damit gleichzeitig Menschen aus den genannten Ländern zu einem Leben in finanzieller Unabhängigkeit und Freiheit. Ergänzt wird das Sortiment nun mit einer neuen Kollektion aus Indien. „Probeverkäufe im letzten Jahr zeigten ein reges Interesse an den farbenfrohen gehandelten Textilien“, berichtet FARCAP-Geschäftsführerin Elke Klemenz.

STOP eröffnet neue Chancen
Das „Aashray Family Home“ ist ein Schutzhaus für Mädchen und junge Frauen, das von „STOP“, einer Initiative für Frauenrechte, gegründet wurde. Ungefähr 50 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 22 Jahren, die einmal Opfer von Kinderhandel und Zwangsprostitution waren, üben hier Selbstverteidigung und erfahren sich selbst neu.
Nisha ist eine der Ältesten, ihre Kindheit war geprägt von Armut und Hoffnungslosigkeit. Mit 15 Jahren floh sie in eine vermeintlich bessere Zukunft – und landete in einem Bordell. „STOP“ befreite sie und nahm sie in ihre Obhut, wo sie ihr Talent, das Schneidern, entfalten durfte. Sie konnte im „Family Home“ die abgebrochene Schule nachholen, heiratete und arbeitet jetzt für „STOP“. „Nisha wird eines Tages die Führung von Azadi in Neu Delhi übernehmen“, berichtet Klemenz und ergänzt: „Vielleicht werden in einigen Jahren die jungen indischen Frauen ihr eigenes Geschäft eröffnen. Durch die Visionäre von STOP, die nie aufhören, positiv zu denken, haben die Mädchen bereits das nötige Selbstbewusstsein und die notwendigen Fertigkeiten dafür.“

Crowdfunding für einen nachhaltigen Erfolg
Diese völlig neue Art der Zusammenarbeit zeigt, was entstehen kann, wenn Engagement und Know-how zusammentreffen. Damit die entstandene Partnerschaft langfristig Erfolg hat, startete Klemenz mit zahlreichen Mitstreitern auf der von der deutschen Umweltstiftung geförderten Crowdfunding-Plattform „Ecocrowd“ einen Spendenaufruf, um die Finanzierung des Projekts zu sichern. Als Startkapital werden 11.000 Euro benötigt, um Stoffe einzukaufen, die Schnitterstellung zu realisieren und Werbung für Azidi zu machen. Auf der Webseite www.ecocrowd.de wird das Projekt und die Möglichkeiten der Unterstützung ausführlich beschrieben.
www.stopindia.in
www.stop-india-deutschland.com
www.farcap.de

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