Talergrund-Schillinghöhl mit Kreuz gestickt (Foto: Dennis Ermert)

Gerne greife ich alte, fast schon vergessene Sticktechniken auf. Man sei immer wieder auf der Suche nach neuen Effekten, Styles oder irgendwas, das die alltägliche Stickerei aufpeppt – so ist oft von Kunden zu hören. Dabei liegen geniale Effekte oft in der Vergangenheit und müssen einfach wiederbelebt werden. Ein Beispiel ist der Zughöhl. Das Wort „Zughöhl“ selbst gibt schon wieder, um was es geht: „Zug“ – hier wird also etwas gezogen. Und „Höhl“ – es entsteht eine freie Stelle, ein Loch, im Stoff. Das Ganze ist somit ein Zierstich, der „Löcher“ bildet und dadurch unterschiedliche Effekte entstehen lässt. Das kann auf einer Linie sein oder als „Ziehgrund“ auf einer Fläche. Alle gemeinsam haben sie die Eigenschaft, dass durch einen festen Anzug und ein punktgenaues Stechen feine Löcher durch Bündelungen von Fäden im Stickboden entstehen. Einen unterschiedlichen Fadenanzug erreichen wir mit unterschiedlichen Nadelbelegungen. Gearbeitet werden diese Effekte immer im Gegenzug. Unterstützend kann die Anwendung von dickeren Nadeln für diesen Effekt sein.

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