Ehrlich gesagt: Beim Schreiben meines letzten Editorials hätte ich nicht im größten Albtraum daran gedacht, welche Auswirkungen SARS-CoV-2 (wie das Coronavirus wissenschaftlich bezeichnet wird) auf jeden Einzelnen und die Gesellschaft haben könnte. Für einen notorischen Optimisten wie mich war bis dahin unvorstellbar, mit welcher Wucht die Corona-Pandemie nur kurze Zeit später hierzulande und über die Grenzen hinaus einschlagen würde. Vielleicht überrascht Sie die Frage, aber sind Sie früher auf der Kirmes Schiffschaukel gefahren? Wenn ja, hatten Sie damals auch versucht, immer neue Höhen zu erreichen und den Nervenkitzel zu spüren? Vielleicht haben Sie sich sogar an die „Überschlag“-Schiffschaukel getraut? Es war definitiv ein grandioses Erlebnis, bis … der Schiffschaukelbremser (der hieß tatsächlich so) dem Ganzen ein plötzliches Ende gesetzt hat! Bei uns im Ort war der Schiffschaukelbremser ein junger, durchtrainierter Typ mit Vokuhila-Haarschnitt und Goldkette um den Hals. Was der Schiffschaukelbremser mit der Corona-Pandemie zu tun hat Die Corona-Pandemie fühlt sich ähnlich an: Die pulsierende und nimmermüde Gesellschaft ist mit einem Mal in einen beängstigenden Ruhezustand „abgebremst“ worden. Wo kurz vorher im Berufsleben und der Gesellschaft die Aspekte des Schneller, Höher und Weiter zählten, ging es plötzlich nur noch darum, bei der Klopapierbeschaffung Höchstleistungen zu erzielen und sich unter Umständen zuhause irgendwie im Homeoffice zu organisieren.

Der lähmende Ruhezustand und die persönliche Betroffenheit hat die Wirtschaft in kürzester Zeit in große Nöte gebracht und es wird voraussichtlich noch sehr lange dauern, bis sie sich trotz verschiedenster Hilfsprogramme wieder normalisiert. Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser stehen gerade mit Sicherheit vor einer großen Belastungsprobe. Viele haben Existenzsorgen und vor allem kleinere Betriebe sind gerade am kämpfen. Einen Vorteil haben sie aber trotzdem: Sie können mit Blick auf das eigene Angebot noch immer schneller und flexibler Entscheidungen treffen als große Unternehmen. Oft wird in diesen Tagen von Solidarität gesprochen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit ihren Mitbewerbern, Lieferanten und Kunden kreative Wege finden, um gemeinsam durch die Krise zu gehen. Die Branche, die sich oft ein bisschen wie eine Familie anfühlt, kann jetzt auch in diesem Sinne zusammenstehen!

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen in dieser schwierigen Zeit alles Gute! Bleiben Sie vor allem gesund!

Ihr Andreas Farnung (Chefredakteur)

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