„Allergierisiko Textilien“, „Gift in Kleidern“ – es waren erschreckende Schlagzeilen, die in den frühen 1990er-Jahren für großes öffentliches Aufsehen sorgten. Viele Medien widmeten sich den „Krankmacher-Themen“ und klärten auf, welche gefahrbringenden Schadstoffe nicht nur in den Textilien, sondern auch im Essen und im (sauren) Regen enthalten waren. Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen, soziale Medien gab es ebenfalls noch nicht und so informierten in erster Linie die Printmedien über die sich ganz heimlich und leise einschleichenden Gefahren der chemischen Segnungen im Bekleidungsherstellungsprozess. Welche Schadstoffe genau und ab welcher Menge machen Menschen beim Tragen aber krank? Das wollten die Experten des österreichischen Textil-Forschungsinstituts (ÖTI) und des deutschen Forschungsinstituts Hohenstein herausfinden und erarbeiteten vor über 30 Jahren erstmals einen Kriterienkatalog für ein mehr an Textilsicherheit. 1992 wurde mit dem Standard 100 by OEKO-TEX ein globales Label lanciert, das den Endverbrauchern signalisierte: Dieses Kleidungsstück ist für die Gesundheit unbedenklich. Heute, über 30 Jahre später, ist das OEKO-TEX Standard 100-Zertifizierungssystem eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Textillabels weltweit.