Die Firma Sonatex Textilgroßhandel aus Bochum regt einen brancheninternen Austausch an, um die Verbreitung rechtsradikalen oder rechtsextremen Gedankenguts über Textilien zu erschweren. Sonatex will Abnehmer der rechtsradikalen oder rechtsextremen Szene nicht beliefern, weil sie der Verbreitung von deren Gedankengut keinen Vorschub leisten möchte.
Wie Eva Masuch von der Sonatex GmbH mitteilte, ist die Idee ganz einfach: Auf Anfrage überlässt Sonatex anderen Branchenmitgliedern (Großhändlern oder Veredlern) die Namen ihr bekannter rechtsradikaler Kunden, und diese geben im Gegenzug die Namen ihnen bekannter rechtsradikaler Abnehmer weiter. Masuch: „Je mehr Branchenmitglieder – auch Mitbewerber – sich zu diesem Schritt entscheiden, desto vollständiger wird diese Liste für jeden. Und je mehr sich ebenfalls entschließen, diese Kunden nicht mehr zu bedienen, desto wirkungsvoller kann ein Branchen-Netzwerk sein.“
Nach eigenen Angaben hat Sonatex seine Kundendatei überprüft und Kunden mit eindeutigen Hinweisen auf rechtsradikales Gedankengut aussortiert. „Glücklicherweise mussten wir nur noch wenige kleine Firmen darüber informieren, dass eine weitere Belieferung nicht mehr erfolgen kann. Bereits früher wurden von uns gezielt Kunden aus unserer Kartei gestrichen“ so Geschäftsführer Ralf Jessen.
Kunden- oder Firmennamen lassen nicht unbedingt auf deren Gesinnung und Aktivitäten schließen. Deshalb kann nur ein systematischer brancheninterner Austausch einen wirklich wirksamen Beitrag leisten gegen die Verbreitung rechtsradikalen oder rechtsextremen Gedankenguts über Textilien.
Rechtsradikale und rechtsextreme Organisationen sollen sich und ihre Arbeit zu einem Teil durch den Verkauf von Textilien mit entsprechenden Parolen finanzieren, so dass auch dies auf breiter Ebene erschwert werden könnte, je mehr Branchenmitglieder sich entscheiden, sich an dieser Aktion zu beteiligen.