Durch den Einsatz der Blockchain- Technologie kann der Weg, den ein Textil zurückgelegt hat, bevor es beim Käufer angekommen ist und die Bedingungen, unter denen es hergestellt wurde, für alle Beteiligten, vor allem auch für Verbraucher, transparenter und nachvollziehbarer gestaltet werden. Dies war die Kernaussage eines Webinars, zu dem das Fashion Council Germany im Januar im Rahmen der „Frankfurt Fashion Week“ geladen hatte.
Als Referenten berichteten Dr. Stefan Rennicke, Gründer und Geschäftsführer des Textilunternehmens Kaya&Kato und Tatjana Meier, Blockchain-Leiterin bei IBM Consulting Switzerland, von ihren Erfahrungen mit der neuen Technologie. Kayo&Kato stellt nachhaltige Arbeitskleidung her. Ende 2019 begann das junge Kölner Unternehmen, sich mit dem Thema „Blockchain“ zur Dokumentation textiler Lieferketten zu befassen. Bereits nach rund achtwöchiger Entwicklungszeit, Ende Januar 2020, präsentierte Kayo&Kato, gemeinsam mit IBM als Partner, die Blockchain-basierte Plattform „Textile Trust“. Sie ermöglicht es Kunden, Herstellern, Zulieferern und Partnern, die Herkunft und Verarbeitung eines Kleidungsstückes in jedem Produktions- und Vertriebsschritt nachzuverfolgen. Damit soll eine vollständige Rückverfolgbarkeit vom Rohstoff bis zum fertigen Endprodukt gewährleistet werden. Dass Transparenz in der textilen Lieferkette ein ambitioniertes Vorhaben ist, steht außer Frage. Schließlich legt beispielsweise ein T-Shirt im Durchschnitt 18.000 Kilometer zurück, bevor es in Deutschland verkauft wird. Viele Hände sind an der Produktion beteiligt, so dass für die Kunden – aber auch die Hersteller selbst – der Weg bis zum Ursprung des Kleidungsstückes, dem Rohstoff, schwierig zu verfolgen ist. Gerade in der Textilindustrie sind die Lieferketten sehr komplex, und der Wirtschaftszweig ist international stark verflochten. Die menschenrechtliche und ökologische Verantwortung bleibt bei der Herstellung von Textilien nicht selten auf der Strecke. Für seine Produkte will Kayo&Kato dies gemeinsam mit IBM ändern.