Es gibt Jahre, die rückblickend schnell in Vergessenheit geraten. Andere wiederum sind so ereignisreich, dass sie sich in das kollektive Gedächtnis einer ganzen Gesellschaft einbrennen. Das Jahr 1974 ist so eins. Die Bundesrepublik Deutschland richtet erstmals eine Fußball-Weltmeisterschaft aus und nach der überraschenden Vorrunden-Niederlage gegen die DDR bezwingt die Bundesrepublik ebenso unerwartet im Endspiel die haushohen Favoriten aus Holland, die den Fußball bis zu diesem Tag mit einer revolutionären Spielphilosophie und Johan Cruyff zelebriert hatten. Das Jahr 1974 ist Rolf Daiber aus einem anderen Grund in Erinnerung geblieben. Das Branchenurgestein hatte damals im Alter von gerade einmal 19 Jahren von seinem Vater Walter die Geschäftsführung des vom Großvater gegründeten Unternehmens Gustav Daiber übernommen. 46 Jahre später soll nun Schluss damit sein. Der heute 65-Jährige übergibt das Ruder an seinen Neffen Kai Gminder. Der 43-Jährige ist ab Januar allein für den Corporate-Fashion-Herstellers verantwortlich. In der 108-jährigen Geschichte von Daiber repräsentiert er gleichzeitig die vierte Generation der Familie.