Unsichere Fabriken, Überstunden, Zwangsarbeit; Bekleidungsmarken müssen sich der spezifischen Risikofaktoren in den verschiedenen Produktionsländern bewusst sein. Dies sagt die Geschäftsführerin von Fair Wear Foundation (FWF) Erica van Doorn. „In der Bekleidungsindustrie gibt es bestimmte Risiken, die in jedem Land bestehen. In Fabriken in der Türkei, in Bangladesch und in anderen Ländern spielen jedoch auch ortsspezifische Probleme eine Rolle. Auf diese Probleme müssen Marken eingehen.“ Die internationale Organisation FWF setzt sich zusammen mit europäischen Bekleidungsmarken für bessere Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie ein. „Der Ort sollte eigentlich keine Rolle spielen: Es ist unerheblich, wo man arbeitet, jeder hat dieselben Rechte“, erklärt Erica van Doorn. „Um dieses Ziel jedoch zu erreichen, müssen Bekleidungsmarken die spezifischen Probleme in einem Land und den lokalen Kontext kennen.“ So stehen in Bangladesch etwa die Gebäude und der Brandschutz im Fokus, während der FWF-Schwerpunkt in der indischen Bekleidungsindustrie auf der Vermeidung und Bekämpfung von Zwangsarbeit liegt. „Wenn Unternehmen, die in China produzieren, die Überarbeitung der Arbeiter/innen verhindern wollen, werden sie auch ihre eigenen Einkaufspraktiken genau unter die Lupe nehmen müssen“, so Doorn.

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