Endlich ist Sommer und der wohlverdiente Urlaub rückt vielfach in den Fokus. Auch wenn viele von uns mehr als bereit für eine Pause sind, muss dasselbe auch für den „daheimgebliebenen“ Direct-to-Garment- Drucker gelten. Ein langer Stillstand ist nämlich nicht gut für einen DTG-Drucker. Der ist dafür gebaut, täglich verwendet zu werden. Wenn er längere Zeit nicht in Betrieb genommen wird, können viele Probleme auftreten: In leichten Fällen nur eine Unterbrechung des Arbeitsablaufs und Verzögerungen, im schlimmsten Fall permanente Schäden – fast immer führt es zu kostspieligen Ausfallzeiten und teuren Reparaturen. Einen DTG-Drucker langfristig druckbereit zu halten, ist einer der Schlüssel zum finanziellen Erfolg.

Was kann schon passieren?

Wenn mit einem DTG-Drucker nicht täglich gedruckt wird, sorgt vorwiegend die Tinte im System für Probleme. Sie trocknet ein, setzt sich ab und verstopft Leitungen und im schlimmsten Fall sogar die Druckköpfe. Nicht immer können diese angetrockneten Teile nachträglich wieder gereinigt werden. Zusätzlich sorgt die weiße Tinte aufgrund ihrer besonderen Zusammensetzung für eine weitere Komplexität. Wird die Tinte nicht bewegt, lagern sich die schwereren Bestandteile auf dem Boden der Tintenbehälter, Leitungen und sogar in den Druckköpfen ab. Jeder Urlaub und jeder Leerlauf sollte daher entsprechend geplant werden, um Frustrationen zu vermeiden, denn es kann schnell teuer werden, wenn ein DTG-Drucker zu lange ungenutzt bleibt. Die genauen Zeiten, wie lange ein DTG-Drucker stillstehen kann, variieren von Hersteller zu Hersteller. Nicht vergessen: Auch andere Maschinen, die am DTG-Prozess beteiligt sind, benötigen eventuell eine spezielle Vorbereitung für eine längere Produktionspause. Ein Beispiel sind Pretreatment-Einheiten.

„Urlaub“ ist nicht gleich „Urlaub“

Für diesen Artikel ist der Begriff „Urlaub“ ein wenig weiter gewählt. In diesem Fall gilt er für alle Zeiträume, in denen der Drucker längere Zeit nicht genutzt wird. Dazu gehören – abgesehen von einem tatsächlichen Betriebsurlaub – auch alle Zeiten, in denen es ein geringeres Auftragsvolumen aufgrund schwacher Nachfrage gibt oder der Drucker aufgrund technischer Probleme steht. Die oberste Priorität sollte immer darauf liegen, den Drucker langfristig funktionsbereit zu halten. Daher sollten auch alle Wartungsanweisungen immer gewissenhaft ausgeführt werden. Wenn sich z. B. Tinte um die Druckköpfe herum ansammelt oder vergessen wird, die Capping- Station zu spülen, oder der Drucker für eine gewisse Zeit einfach vernachlässigt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass er sich just zu dem Zeitpunkt, wo es am wenigsten passt, in einen ungeplanten „Urlaub“ verabschiedet. Trotz vieler Fortschritte in den letzten Jahren ist der DTG-Drucker immer noch für tägliches Drucken ausgelegt. Wenn der Drucker nicht täglich, sondern nur für gelegentliche Aufträge verwendet wird, muss trotzdem immer ein druckfähiger Zustand beibehalten werden. Das bedeutet, auch wenn keine Aufträge vorliegen, muss trotzdem täglich gedruckt werden – auch wenn es sich dabei nur um einen Probedruck handelt. Im Idealfall betreibt und reinigt jemand täglich die Maschine.

Vor der Abreise

Sollte es nicht möglich sein, den Drucker täglich zu nutzen, muss er „fit“ für die Auszeit gemacht werden. Dafür werden typischerweise Aufgaben wie das Spülen des Tintensystems mit einer Lagerungsflüssigkeit und eine Vorbereitung der Druckköpfe durchgeführt. Die genauen Aufgaben unterscheiden sich je nach Drucker. Wenn es dazu keine Angaben in der Bedienungsanleitung gibt, sollte der Hersteller unbedingt frühzeitig für weiterführende Informationen kontaktiert werden.

Während des Urlaubs

DTG-Drucker benötigen gewisse Umgebungsbedingungen, um zuverlässig zu drucken – eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine bestimmte Temperatur. Niedrige Luftfeuchtigkeit kann dazu führen, dass die DTG-Tinten schneller austrocknen und Probleme mit Druckköpfen oder anderen kritischen Druckerteilen verursachen. Daher wird der Druckraum im Normalfall bei niedrigen Temperaturen beheizt, an heißen Tagen gekühlt und ganzjährig die Luftfeuchtigkeit kontrolliert. Auch wenn die Maschine stillsteht und man es mit den Betriebskonditionen in der Zeit nicht so genau nehmen muss, sollte die Temperatur trotzdem im Auge behalten werden. Vor allem die Lagertemperatur der Tinten muss beachtet werden, damit es nach der Rückkehr aus dem Urlaub keine bösen Überraschungen gibt. Das kann je nach Wohnort und Jahreszeit eine Herausforderung darstellen. Sorgen Sie also dafür, dass die Tinten jederzeit richtig gelagert werden.

Der Urlaub ist vorbei

Nach dem Urlaub ist es an der Zeit, den Drucker wieder zum Laufen zu bringen. Dafür sollte unbedingt vor der Aufnahme des Regelbetriebes etwas Zeit eingeplant werden. Als Erstes muss der Drucker wieder mit Tinte gefüllt und in einen betriebsbereiten Zustand versetzt werden. Wenn der Raum, in dem sich der Drucker und die Tinte befinden, nach der Rückkehr eine Temperatur außerhalb der Betriebsbedingungen aufweist, stellen Sie sicher, dass nicht nur der Raum, sondern auch die Temperatur der Tinte angeglichen wird. Es kann länger dauern, bis die Tinte wieder erwärmt oder abgekühlt ist – auch wenn die Umgebungstemperatur schon längst wieder passt. Wenn die Umgebungsund Tintentemperaturen wieder stimmen, wird als Erstes zur Funktionsüberprüfung ein Nozzletest gedruckt. Dadurch sieht man sofort, ob der Drucker den Urlaub unbeschadet überstanden hat. Unsere Empfehlung lautet: Vor Betriebsbeginn auch ein paar Muster drucken und einen schnellen Waschtest durchführen. Wenn alles in Ordnung ist, kann die Regelproduktion wieder beginnen. Aber vergessen Sie nicht, auf eine regelmäßige und auch vorbeugende Wartung zu achten.

Fazit

Die richtige Wartung und Vorbereitung für die Urlaubszeit spart Tinte, hilft Materialverschwendung vorzubeugen und spart langfristig Zeit und Geld. DTG-Drucker sind für den täglichen Einsatz gemacht, ein längerer Stillstand führt zu vielen Problemen und sorgt oft für ein frühzeitiges Ende von Druckköpfen und anderen Komponenten. Mit einem robusten Wartungsplan und der nötigen Vorbereitung steht nicht nur einem gelungenen Urlaub nichts mehr im Wege, es gibt dann auch kein böses Erwachen nach der Rückkehr.

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