Das Vertriebsteam in Magdeburg wird von Jonathan Klis (Mitte) geleitet. (Foto: Imbretex)

Eine traumhafte Küste, historische Städte, Fischerdörfer, prähistorische Steinkreise, ein Binnenland mit uralten Wäldern und kulinarische Spezialitäten wie Crêpe und Galette – die Bretagne ist bekannt für viele Sehenswürdigkeiten, die die westfranzösische Region zu einem beliebten touristischen Ziel machen. In der Bretagne hat sich aber auch ein namhafter Großhändler für Werbetextilien und Berufsbekleidung angesiedelt: die Firma Imbretex mit Hauptsitz in Pluguffan bei Quimper.

Mit mehr als 39 Jahren Erfahrung ist Imbretex heute einer der führenden Anbieter auf dem europäischen Markt. Über 71.000 Artikel und 65 verschiedene Marken hat das Unternehmen im Portfolio und deckt damit alle Marktanforderungen ab. Imbretex ist nicht nur Partner großer Marken wie Just Hoods, Fruit of the Loom, B&C, Gildan, Russell oder Regatta, sondern auch Hersteller und Vertreiber der Eigenmarke „Pen Duick“. Pen Duick ist auf dem europäischen Markt, insbesondere in Frankreich, durch die Verbindung zu dem berühmten Segler Eric Tabarly bekannt. Die Marke ist auf Outdoor- Bekleidung spezialisiert (Jacken, Parka, Softshell, Fleece, Bodywarmer) und umfasst mehr als 150 Produkte, die alle auf Lager sind. Eine besondere Produktreihe von Pen Duick ist „Black & Match“. Sie ermöglicht es, Bekleidung, Taschen und Accessoires mit den Farben eines Unternehmens zu kombinieren, dank farbiger Details wie kontrastierende Reißverschlüsse, Piping oder Zipper. Mehr als 20 Produkte für Männer, Frauen und Kinder und bis zu 29 Farben stehen zur Auswahl. In Deutschland baut der bretonische Textilgroßhändler sein Engagement seit einiger Zeit stark aus. Um in Frankreichs Nachbarmarkt zu expandieren, wurde mit der Imbretex GmbH Ende des Jahres 2021 eine deutsche Tochterfirma in Saarbrücken gegründet. Im Februar 2022 eröffnete schließlich in Magdeburg zusätzlich noch ein Vertriebsbüro. Warum Saarbrücken und Magdeburg? Die Nähe zu Frankreich und die gute Beratung durch die Experten der in Saarbrücken ansässiansässigen Deutsch-Französischen Handelskammer hätten das Saarland zu einem idealen Standort gemacht, berichtet der neue Vertriebsleiter für Deutschland, Jonathan Klis. In Magdeburg ist der gebürtige Franzose seit einiger Zeit beruflich und privat verwurzelt. Das umfangreiche Portfolio von Imbretex kennt er bereits aus seiner früheren Tätigkeit für einen Workwear-Anbieter. Als Leiter des deutschen Vertriebsbüros konzentriert sich Jonathan Klis jetzt ganz auf die Marken von Imbretex und berichtet direkt an Geschäftsführer Erwan Moreau. „Wir sind ein Familienunternehmen“, sagt er.

20 Millionen Euro für die „Logistik-Kathedrale“

Mit seinen starken Marken sei Imbretex gut durch die Corona- Zeit gekommen und zukunftsfähig aufgestellt, erklärt Jonathan Klis. Für die heutigen und künftigen logistischen Herausforderungen hat sich der Großhändler außerdem mit seinem neuen, hochmodernen Lager gewappnet, das im Januar 2020 in Betrieb genommen wurde. Rund 20 Millionen Euro hat das Unternehmen in den Bau am Standort in Pluguffan investiert. 65 der 100 Angestellten sind bei Imbretex im Lager beschäftigt. Die beeindruckende „Logistik- Kathedrale“ erstreckt sich auf einer Fläche von 51.000 m² und habe Imbretex „logistisch in eine neue Dimension geführt“, betont CEO Erwan Moreau. Während Imbretex zuvor ein Hauptlager für die Kommissionierung und sechs weitere Lager besessen habe, sei die gesamte Lagertätigkeit jetzt zentral an einem Standort zusammengefasst, was auch die Kommissionierungskapazitäten deutlich erhöht habe. Vor Inbetriebnahme des Neubaus lagen sie bei weniger als 20.000 Artikel, jetzt seien es 71.000 Artikel, mit der Möglichkeit, bei Bedarf auf bis zu 120.000 Artikel aufzustocken. „Das bedeutet, dass 17 Millionen Teile verfügbar sind und dank der Lagerbestände unserer Lieferanten bis zu 80 Millionen Teile innerhalb von vier bis fünf Tagen geliefert werden können“, berichtet Moreau. Aktuell sei bereits eine „Sättigung“ der Lagerkapazitäten von mehr als 80 Prozent erreicht. Eine Erweiterung des Lagers um eine fünfte „Zelle“ von 8.000 m² ist daher in Planung.

Umweltfreundlicher Standort und mehr Ergonomie

Die Leistungsgewinne durch die hochmoderne Logistik seien „spektakulär“, hebt Moreau hervor. Heute könne Imbretex täglich über 10.000 „Auftragszeilen“ verarbeiten, mehr als doppelt so viele im Vergleich zu früher. Die Software steuert alle Abläufe und fasst die Bestellungen zusammen, die von mehreren Stellen im Lager stammen können. Allein 900 Meter Förderbänder sind im Lager verbaut, Grundprinzip ist, „dass sich die Kartons bewegen sollen und nicht die Menschen“. So müssen die Mitarbeiter dank neuer Technik weniger Kilometer zurücklegen und weniger schwere Lasten tragen. An der Gestaltung ihrer neuen Arbeitsplätze haben die Lagerbeschäftigten im Rahmen einer Arbeitsgruppe mitgewirkt. Auch die Umweltfreundlichkeit des Versandes hat beim Lagerneubau eine große Rolle gespielt. Jeder eingehende Karton wird gesammelt, sein Volumen berechnet, und er wird möglichst wiederverwendet. „Wir haben ein System entwickelt, das es ermöglicht, bei der Kommissionierung den richtigen Karton für das richtige Produktvolumen auszuwählen. Dadurch wird Leere in den Kartons, die aufgefüllt werden muss, vermieden. Aber auch die Befüllung der LKW kann so besser berechnet werden.“ Rund 40 Tonnen Karton pro Jahr kann Imbretex mit diesem System einsparen. Nicht wiederverwendbare Kartons (115 Tonnen pro Jahr, plus 1,2 Tonnen Plastikfolien) werden in Kooperation mit einer Partnerfirma recycelt. Um Energie zu sparen, ist das Gebäude nach modernen Gesichtspunkten isoliert und mit sensorgesteuerter LEDBeleuchtung ausgestattet. Das gesamte Regenwasser wird aufgefangen und in die Feuchtgebiete in der unmittelbaren Umgebung des Unternehmens geleitet. Zehn Schafe beweiden die 10.000 m² große Fläche rund um das Lagerhaus. Der Nachhaltigkeitsgedanke, der in der Architektur umgesetzt wurde, spiegelt sich auch in der Produktpalette wider. Artikel aus Bio-Baumwolle oder recyceltem Polyester machen nach Angaben von Jonathan Klis heute rund 15 Prozent des Angebots aus, die Tendenz sei steigend. Zuletzt ins Portfolio aufgenommen wurden „Craghoppers“ (Regatta), eine englische Marke für Outdoor-/Adventure- und ökologisch verantwortungsvolle Kleidung, unter anderem mit einer B2B-Kollektion aus recyceltem Polyester, „Dare To Be“ (Regatta), eine Marke für Wintersportbekleidung sowie die kanadische Marke für technische Bekleidung „Stormtech“, die Marken „Mantis“ und „Babybugz“ für nachhaltige Bekleidung sowie Kinderbekleidung.

imbretex.de

 

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